Wie Unternehmen die Risiken in der Lieferkette leichter bewältigen?
Nachhaltige Lieferketten sind von zentraler Bedeutung, da ein Großteil der ökologischen und sozialen Belastungen in der Lieferkette entsteht. Unternehmen, die auf nachhaltige Lieferketten achten, profitieren dreifach.
Erstens erfüllen sie das Lieferkettengesetz und vermeiden Haftungs- und Schadenersatzansprüche. Zweitens bauen Sie durch ein verantwortungsvolles Management der Lieferkette Vertrauen bei Ihren Kund:innen, Mitarbeitenden und Finanzpartner:innen auf und positionieren Ihr Unternehmen nachhaltig. Drittens nutzen Sie den Hebel der Lieferkette, um ökologischen und sozialen Mehrwert zu schaffen und nachhaltig zu wirtschaften.
Zum Buch: Nachhaltige Lieferketten -Praxisleitfaden durch den Label-Dschungel
Warum nachhaltige Lieferketten?
2024 wird es ernst mit der Lieferkettenverantwortung. Die Europäische Union verabschiedet das Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette, das Unternehmen verpflichtet, nicht nur für ihre eigenen Aktivitäten, sondern auch für ihre Lieferkette Verantwortung zu übernehmen.
Warum? Nachhaltige Lieferketten sind für die Zukunft unseres Planeten und unserer Gesellschaft von enormer Bedeutung, denn die ökologischen und sozialen Belastungen und die damit verbundenen Risiken für Mensch und Umwelt in der Lieferkette sind um ein Vielfaches höher als die Belastungen im eigenen Unternehmen. Mit der nachhaltigen Gestaltung von Lieferketten hat jedes Unternehmen einen Multiplikatoreffekt für positive Nachhaltigkeitsleistungen. Nachhaltige Lieferketten zielen darauf ab, die negativen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft zu minimieren und gleichzeitig Effizienz und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Unternehmen, die nachhaltige Lieferketten verwirklichen, tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu verringern, soziale Standards zu fördern und die wirtschaftliche Effizienz zu verbessern..
Das Lieferkettengesetz (auch bekannt als Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) verlangt von Unternehmen, dass sie potenzielle negative Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette identifizieren, mildern, beheben oder verhindern.
Ziel des Lieferkettengesetzes ist es, Menschenrechte und Umweltschutz in globalen Lieferketten zu stärken. Es verpflichtet Unternehmen, die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu überwachen und eine Beschwerdestelle einzurichten. Dies gilt nicht nur für die eigenen Aktivitäten, sondern auch für die von Tochterunternehmen und Geschäftspartnern.Unternehmen müssen ein umfassendes Risikomanagementsystem einführen, eine Risikoanalyse durchführen und einen Maßnahmenplan zur Verbesserung erstellen.
Einkaufsentscheidungen nachhaltig treffen …
Große Unternehmen, die direkt vom Lieferkettengesetz betroffen sind, und ihre Zulieferer sind verpflichtet, die Lieferketten aller eingekauften Produkte auf Risiken für Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu untersuchen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um negative Auswirkungen zu reduzieren.
Die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz in der Lieferkette ist eine große und nicht einfache Aufgabe für Unternehmen. In der langjährigen Audit-Tätigkeit der Autorin hat sich gezeigt, dass Unternehmen oft nichts über ihre eigene Lieferkette wissen, nicht einmal über die direkten Lieferant:innen und schon gar nichts über die Lieferkette bis zum Ursprung der Rohstoffe. Es gibt zwar Labels, mit denen eingekaufte Produkte und Dienstleistungen bewertet werden können, aber viele Unternehmen kennen diese Labels nicht. Selbst wenn Labels auf Produkten zu finden sind, ist es schwierig und aufwändig zu überprüfen, was die Labels tatsächlich prüfen und wie verlässlich sie für die Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten unterschiedlicher Branchen sind.
Aktuelle Lösungen
Unternehmen, die das Risiko in der Lieferkette minimieren wollen, beschränken sich auf regionale Lieferant:innen, die sie persönlich kennen. Oder sie beziehen Waren aus der EU in der Hoffnung, dass dort höhere Sozial- und Umweltstandards eingehalten werden. Dies ist jedoch oft nicht möglich, da viele Branchen ihre Produktion und Rohstoffgewinnung über den Globus verteilt haben und persönliche Überprüfungen aufwändig oder unmöglich sind.
Die einfachste Möglichkeit, sich eigene Überprüfungen zu ersparen, ist die Nutzung von vertrauenswürdigen Labels!
Diese überprüfen in unterschiedlicher Qualität Nachhaltigkeitskriterien in der Wertschöpfungskette. Liegt ein Label-Zertifikat vor, ist das Unternehmen auf der sicheren Seite. Allerdings gibt es in den einzelnen Branchen eine unüberschaubare Anzahl von Labels, die unterschiedliche Kriterien prüfen und daher unterschiedlich verlässlich sind.
Unternehmen stehen vor den Fragen:
– Welche Labels gibt es überhaupt in den einzelnen Branchen?
– Was prüfen diese Labels?
– Wie verlässlich ist das Siegel?
Einkaufsentscheider:innen müssen die Antworten auf diese Fragen aufwändig selbst recherchieren und verlieren im oft unübersichtlichen Label-Dschungel leicht den Überblick. Hier setzt das Forschungsprojekt „Label-Check“ an.
Als Ergebnis finden nachhaltig interessierte Unternehmen und solche, die das Lieferkettengesetz einhalten wollen/müssen, eine Übersicht der wichtigsten Labels aus 13 Branchen, eine Kurzbeschreibung der 83 wichtigsten Labels und einen Vergleich der einzelnen Labels nach 16 Nachhaltigkeitskriterien.
Forschungsprojekt „Nachhaltige Lieferketten & Label-Check“
Das Forschungsprojekt „Nachhaltige Lieferketten und Label-Check“ widmet sich der wichtigen und drängenden Frage, wie Lieferketten grundsätzlich nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet werden können und welche Labels für die Bewertung von Lieferketten in verschiedenen Branchen geeignet sind.
Als allgemein gültige und weltweit akzeptierte Nachhaltigkeitsziele werden die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen herangezogen. Dabei handelt es sich um globale Ziele, die für alle Branchen und Länder relevant sind. Die von den Labels bewerteten Kriterien werden dann den einzelnen SDGs zugeordnet und nach den gesellschaftlichen Werten Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit & Solidarität und ökologische Nachhaltigkeit geordnet. Insgesamt lassen sich 16 Nachhaltigkeitskriterien ableiten, nach denen 83 Labels aus 13 Branchen bewertet werden.
Abb: Nachhaltigkeitskriterien zur Bewertung der Lieferkette, Beispiel GOTS
Ergebnisse des Label-Checks
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sind in einem Praxisleitfaden zusammengefasst.
Eine inhaltliche Beschreibung der wichtigsten Labels aus den Branchen Bekleidung, IT, Druck, Holz, Lebensmittel, Energie, Kosmetik, Finanzen, Tourismus und Gebäude gibt einen kompakten Überblick über die wichtigsten Labels pro Branche. Für jede Branche werden die untersuchten Labels näher beschrieben, z.B. Hintergrund des jeweiligen Labels und Zertifizierungsprozesses, Zielsetzung, Gründungsjahr, Herausgeber, Anforderungen für die Zertifizierung, welche der 16 Nachhaltigkeitskriterien geprüft werden, Auditverfahren, Beispiele zertifizierter Produkte/Unternehmen und Verbreitung.
Darüber hinaus wird in einer detaillierten Beschreibung der Nachhaltigkeitskriterien pro Branche aufgezeigt, welche branchenspezifischen Risiken pro Kriterium bestehen und was in der jeweiligen Branche geprüft wird. So wird beispielsweise für die Textilbranche näher beschrieben, was unter existenzsichernden Löhnen, Gentechnikverbot, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Verbot von Kinderarbeit oder Schadstoffgrenzwerten in der Branche zu verstehen ist.
Im Teil Label-Steckbrief werden die einzelnen Labels übersichtlich dargestellt: Mit einer Kurzbeschreibung, einer tabellarischen Übersicht, welche der 16 Nachhaltigkeitskriterien das Label jeweils abdeckt, ob es sich um Positiv- oder Negativkriterien handelt (d.h. ob bestimmte Kriterien erfüllt sein müssen oder Ausschlusskriterien sind), wie das Prüfverfahren aussieht, wer der Herausgeber ist, Reichweite und Verbreitung, Kritik von NGOs und Fazit der Autorinnen sowie Quellenangaben.
Die besten Labels jeder Branche
Die folgenden Labels wurden als die besten ihrer Branche bewertet. Sie überprüfen die meisten der 16 definierten Nachhaltigkeitskriterien. Nur wenn diese erfüllt sind, wird ein Label vergeben:
Bekleidung, GOTS
IT, TOC-Certified
Druck, Cradle to Cradle
Lebensmittel, Demeter
Handel, Ja! Natürlich
Fisch und Meeresfrüchte, Naturland
Holz, Naturland
Energie, Österreichisches Umweltzeichen
Kosmetik, Natrue
Finanz, FNG
Tourismus, TourCert
Gebäude, Klimaaktiv
Der Praxisleitfaden bietet Unternehmen aller Größen einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte der Lieferkettenbewertung für die wichtigsten Branchen.Kurz und übersichtlich erfahren die Leser:innen, wie sie die Nachhaltigkeit ihrer eingekauften Produkte effizient bewerten können und welche Labels in den verschiedenen Branchen als verlässliche Indikatoren für die Einhaltung des Lieferkettengesetzes dienen. mehr lesen
Empfehlungen für Unternehmen
Die einzelnen Label-Steckbriefe zeigen auf einen Blick, welches Label was garantiert. Diese Informationen sind wichtig, um die Sorgfaltspflicht in der Lieferkette erfüllen zu können. Wählen Sie für jede Branche das passende Label aus. In Branchen, für die es kein passendes Label gibt, nehmen Sie direkt mit dem jeweiligen Lieferanten Kontakt auf und lassen Sie sich die Einhaltung der 16 Kriterien persönlich bestätigen. So können Sie auch Ihre Sorgfaltspflicht nachweisen. Im Zweifelsfall empfehlen sich stichprobenartige Audits.
Der Praxisleitfaden gibt den Leser:innen das nötige Wissen und die Werkzeuge an die Hand, um eine verantwortungsvolle und nachhaltige Einkaufsentscheidung zu treffen und damit der Sorgfaltspflicht nach dem Lieferkettengesetz gerecht zu werden.
Machen Sie den ersten Schritt und tauchen Sie ein in die Welt der Lieferkettenbewertung. Lassen Sie uns gemeinsam die Herausforderungen annehmen und Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft finden.
Fazit
Das EU-Lieferkettengesetz soll die Weltwirtschaft fairer und nachhaltiger machen. Es verpflichtet Unternehmen in der EU zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Nachhaltige Lieferketten und Label-Check“ tragen dazu bei, die Orientierung im Label-Dschungel zu verbessern und Risiken in der Lieferkette zu reduzieren. Es kann als positives Vorbild für weitere Forschungsprojekte dienen. Ein großes Problem bleibt jedoch die Vielzahl der Labels, die oft fehlende Transparenz entlang der Lieferkette und Greenwashing. Anstatt neue Labels zu entwickeln, wäre es in Zukunft wünschenswert, bestehende Labels zu verbessern und transparenter zu gestalten. So können sich die Abnehmer:innen in Zukunft besser auf die einzelnen Labels verlassen. Darüber hinaus wäre es sinnvoll, die Besten jeder Branche mit einem Best-Practice-Logo hervorzuheben
Über die Autorin
Angela Drosg-Plöckinger ist Vordenkerin für zukunftsfähiges Wirtschaften, zertifizierte Nachhaltigkeitsberaterin und -auditorin, FH-Lektorin, staatlich geprüfte Unternehmensberaterin, promovierte Betriebswirtin, Mitentwicklerin des Gemeinwohl-Berichtsstandards und hat über 30 Jahre Erfahrung in der Begleitung von Unternehmen bei der Umsetzung nachhaltiger Entwicklung. Sie unterstützt Unternehmen bei der nachhaltigen Transformation mit Instrumenten der Nachhaltigkeitsberichterstattung und Formaten zukunftsfähiger Unternehmensführung. Buch: „Nachhaltige Lieferketten“
Kontakt: Angela Drosg-Plöckinger | mehrWerte Unternehmensentwicklung
office@mehrwerte.at | www.mehrwerte.at
Buchpräsentation
Sie möchten mehr über das Forschungsprojekt „Nachhaltige Lieferletten“ erfahren? Dann sind Sie herzlich eingeladen zur Online-Präsentation am 30. Januar 2025.
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Nachhaltige Lieferant:innen finden
Nachhaltige Produkte/Dienstleistungen anbieten
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Nachhaltige Lieferketten in der Praxis
Wie Unternehmen die Risiken in der Lieferkette leichter bewältigen?
Nachhaltige Lieferketten sind von zentraler Bedeutung, da ein Großteil der ökologischen und sozialen Belastungen in der Lieferkette entsteht. Unternehmen, die auf nachhaltige Lieferketten achten, profitieren dreifach.
Erstens erfüllen sie das Lieferkettengesetz und vermeiden Haftungs- und Schadenersatzansprüche. Zweitens bauen Sie durch ein verantwortungsvolles Management der Lieferkette Vertrauen bei Ihren Kund:innen, Mitarbeitenden und Finanzpartner:innen auf und positionieren Ihr Unternehmen nachhaltig. Drittens nutzen Sie den Hebel der Lieferkette, um ökologischen und sozialen Mehrwert zu schaffen und nachhaltig zu wirtschaften.
Warum nachhaltige Lieferketten?
2024 wird es ernst mit der Lieferkettenverantwortung. Die Europäische Union verabschiedet das Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette, das Unternehmen verpflichtet, nicht nur für ihre eigenen Aktivitäten, sondern auch für ihre Lieferkette Verantwortung zu übernehmen.
Warum? Nachhaltige Lieferketten sind für die Zukunft unseres Planeten und unserer Gesellschaft von enormer Bedeutung, denn die ökologischen und sozialen Belastungen und die damit verbundenen Risiken für Mensch und Umwelt in der Lieferkette sind um ein Vielfaches höher als die Belastungen im eigenen Unternehmen. Mit der nachhaltigen Gestaltung von Lieferketten hat jedes Unternehmen einen Multiplikatoreffekt für positive Nachhaltigkeitsleistungen. Nachhaltige Lieferketten zielen darauf ab, die negativen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft zu minimieren und gleichzeitig Effizienz und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Unternehmen, die nachhaltige Lieferketten verwirklichen, tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu verringern, soziale Standards zu fördern und die wirtschaftliche Effizienz zu verbessern..
Das Lieferkettengesetz (auch bekannt als Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) verlangt von Unternehmen, dass sie potenzielle negative Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette identifizieren, mildern, beheben oder verhindern.
Ziel des Lieferkettengesetzes ist es, Menschenrechte und Umweltschutz in globalen Lieferketten zu stärken. Es verpflichtet Unternehmen, die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu überwachen und eine Beschwerdestelle einzurichten. Dies gilt nicht nur für die eigenen Aktivitäten, sondern auch für die von Tochterunternehmen und Geschäftspartnern.Unternehmen müssen ein umfassendes Risikomanagementsystem einführen, eine Risikoanalyse durchführen und einen Maßnahmenplan zur Verbesserung erstellen.
Einkaufsentscheidungen nachhaltig treffen …
Große Unternehmen, die direkt vom Lieferkettengesetz betroffen sind, und ihre Zulieferer sind verpflichtet, die Lieferketten aller eingekauften Produkte auf Risiken für Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu untersuchen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um negative Auswirkungen zu reduzieren.
Die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz in der Lieferkette ist eine große und nicht einfache Aufgabe für Unternehmen. In der langjährigen Audit-Tätigkeit der Autorin hat sich gezeigt, dass Unternehmen oft nichts über ihre eigene Lieferkette wissen, nicht einmal über die direkten Lieferant:innen und schon gar nichts über die Lieferkette bis zum Ursprung der Rohstoffe. Es gibt zwar Labels, mit denen eingekaufte Produkte und Dienstleistungen bewertet werden können, aber viele Unternehmen kennen diese Labels nicht. Selbst wenn Labels auf Produkten zu finden sind, ist es schwierig und aufwändig zu überprüfen, was die Labels tatsächlich prüfen und wie verlässlich sie für die Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten unterschiedlicher Branchen sind.
Aktuelle Lösungen
Unternehmen, die das Risiko in der Lieferkette minimieren wollen, beschränken sich auf regionale Lieferant:innen, die sie persönlich kennen. Oder sie beziehen Waren aus der EU in der Hoffnung, dass dort höhere Sozial- und Umweltstandards eingehalten werden. Dies ist jedoch oft nicht möglich, da viele Branchen ihre Produktion und Rohstoffgewinnung über den Globus verteilt haben und persönliche Überprüfungen aufwändig oder unmöglich sind.
Die einfachste Möglichkeit, sich eigene Überprüfungen zu ersparen, ist die Nutzung von vertrauenswürdigen Labels!
Diese überprüfen in unterschiedlicher Qualität Nachhaltigkeitskriterien in der Wertschöpfungskette. Liegt ein Label-Zertifikat vor, ist das Unternehmen auf der sicheren Seite. Allerdings gibt es in den einzelnen Branchen eine unüberschaubare Anzahl von Labels, die unterschiedliche Kriterien prüfen und daher unterschiedlich verlässlich sind.
Unternehmen stehen vor den Fragen:
– Welche Labels gibt es überhaupt in den einzelnen Branchen?
– Was prüfen diese Labels?
– Wie verlässlich ist das Siegel?
Einkaufsentscheider:innen müssen die Antworten auf diese Fragen aufwändig selbst recherchieren und verlieren im oft unübersichtlichen Label-Dschungel leicht den Überblick. Hier setzt das Forschungsprojekt „Label-Check“ an.
Als Ergebnis finden nachhaltig interessierte Unternehmen und solche, die das Lieferkettengesetz einhalten wollen/müssen, eine Übersicht der wichtigsten Labels aus 13 Branchen, eine Kurzbeschreibung der 83 wichtigsten Labels und einen Vergleich der einzelnen Labels nach 16 Nachhaltigkeitskriterien.
Forschungsprojekt „Nachhaltige Lieferketten & Label-Check“
Das Forschungsprojekt „Nachhaltige Lieferketten und Label-Check“ widmet sich der wichtigen und drängenden Frage, wie Lieferketten grundsätzlich nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet werden können und welche Labels für die Bewertung von Lieferketten in verschiedenen Branchen geeignet sind.
Als allgemein gültige und weltweit akzeptierte Nachhaltigkeitsziele werden die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen herangezogen. Dabei handelt es sich um globale Ziele, die für alle Branchen und Länder relevant sind. Die von den Labels bewerteten Kriterien werden dann den einzelnen SDGs zugeordnet und nach den gesellschaftlichen Werten Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit & Solidarität und ökologische Nachhaltigkeit geordnet. Insgesamt lassen sich 16 Nachhaltigkeitskriterien ableiten, nach denen 83 Labels aus 13 Branchen bewertet werden.
Abb: Nachhaltigkeitskriterien zur Bewertung der Lieferkette, Beispiel GOTS
Ergebnisse des Label-Checks
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sind in einem Praxisleitfaden zusammengefasst.
Eine inhaltliche Beschreibung der wichtigsten Labels aus den Branchen Bekleidung, IT, Druck, Holz, Lebensmittel, Energie, Kosmetik, Finanzen, Tourismus und Gebäude gibt einen kompakten Überblick über die wichtigsten Labels pro Branche. Für jede Branche werden die untersuchten Labels näher beschrieben, z.B. Hintergrund des jeweiligen Labels und Zertifizierungsprozesses, Zielsetzung, Gründungsjahr, Herausgeber, Anforderungen für die Zertifizierung, welche der 16 Nachhaltigkeitskriterien geprüft werden, Auditverfahren, Beispiele zertifizierter Produkte/Unternehmen und Verbreitung.
Darüber hinaus wird in einer detaillierten Beschreibung der Nachhaltigkeitskriterien pro Branche aufgezeigt, welche branchenspezifischen Risiken pro Kriterium bestehen und was in der jeweiligen Branche geprüft wird. So wird beispielsweise für die Textilbranche näher beschrieben, was unter existenzsichernden Löhnen, Gentechnikverbot, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Verbot von Kinderarbeit oder Schadstoffgrenzwerten in der Branche zu verstehen ist.
Im Teil Label-Steckbrief werden die einzelnen Labels übersichtlich dargestellt: Mit einer Kurzbeschreibung, einer tabellarischen Übersicht, welche der 16 Nachhaltigkeitskriterien das Label jeweils abdeckt, ob es sich um Positiv- oder Negativkriterien handelt (d.h. ob bestimmte Kriterien erfüllt sein müssen oder Ausschlusskriterien sind), wie das Prüfverfahren aussieht, wer der Herausgeber ist, Reichweite und Verbreitung, Kritik von NGOs und Fazit der Autorinnen sowie Quellenangaben.
Die besten Labels jeder Branche
Die folgenden Labels wurden als die besten ihrer Branche bewertet. Sie überprüfen die meisten der 16 definierten Nachhaltigkeitskriterien. Nur wenn diese erfüllt sind, wird ein Label vergeben:
Bekleidung, GOTS
IT, TOC-Certified
Druck, Cradle to Cradle
Lebensmittel, Demeter
Handel, Ja! Natürlich
Fisch und Meeresfrüchte, Naturland
Holz, Naturland
Energie, Österreichisches Umweltzeichen
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Der Praxisleitfaden bietet Unternehmen aller Größen einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte der Lieferkettenbewertung für die wichtigsten Branchen.Kurz und übersichtlich erfahren die Leser:innen, wie sie die Nachhaltigkeit ihrer eingekauften Produkte effizient bewerten können und welche Labels in den verschiedenen Branchen als verlässliche Indikatoren für die Einhaltung des Lieferkettengesetzes dienen. mehr lesen
Empfehlungen für Unternehmen
Die einzelnen Label-Steckbriefe zeigen auf einen Blick, welches Label was garantiert. Diese Informationen sind wichtig, um die Sorgfaltspflicht in der Lieferkette erfüllen zu können. Wählen Sie für jede Branche das passende Label aus. In Branchen, für die es kein passendes Label gibt, nehmen Sie direkt mit dem jeweiligen Lieferanten Kontakt auf und lassen Sie sich die Einhaltung der 16 Kriterien persönlich bestätigen. So können Sie auch Ihre Sorgfaltspflicht nachweisen. Im Zweifelsfall empfehlen sich stichprobenartige Audits.
Der Praxisleitfaden gibt den Leser:innen das nötige Wissen und die Werkzeuge an die Hand, um eine verantwortungsvolle und nachhaltige Einkaufsentscheidung zu treffen und damit der Sorgfaltspflicht nach dem Lieferkettengesetz gerecht zu werden.
Machen Sie den ersten Schritt und tauchen Sie ein in die Welt der Lieferkettenbewertung. Lassen Sie uns gemeinsam die Herausforderungen annehmen und Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft finden.
Fazit
Das EU-Lieferkettengesetz soll die Weltwirtschaft fairer und nachhaltiger machen. Es verpflichtet Unternehmen in der EU zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Nachhaltige Lieferketten und Label-Check“ tragen dazu bei, die Orientierung im Label-Dschungel zu verbessern und Risiken in der Lieferkette zu reduzieren. Es kann als positives Vorbild für weitere Forschungsprojekte dienen. Ein großes Problem bleibt jedoch die Vielzahl der Labels, die oft fehlende Transparenz entlang der Lieferkette und Greenwashing. Anstatt neue Labels zu entwickeln, wäre es in Zukunft wünschenswert, bestehende Labels zu verbessern und transparenter zu gestalten. So können sich die Abnehmer:innen in Zukunft besser auf die einzelnen Labels verlassen. Darüber hinaus wäre es sinnvoll, die Besten jeder Branche mit einem Best-Practice-Logo hervorzuheben
Über die Autorin
Angela Drosg-Plöckinger ist Vordenkerin für zukunftsfähiges Wirtschaften, zertifizierte Nachhaltigkeitsberaterin und -auditorin, FH-Lektorin, staatlich geprüfte Unternehmensberaterin, promovierte Betriebswirtin, Mitentwicklerin des Gemeinwohl-Berichtsstandards und hat über 30 Jahre Erfahrung in der Begleitung von Unternehmen bei der Umsetzung nachhaltiger Entwicklung. Sie unterstützt Unternehmen bei der nachhaltigen Transformation mit Instrumenten der Nachhaltigkeitsberichterstattung und Formaten zukunftsfähiger Unternehmensführung. Buch: „Nachhaltige Lieferketten“
Kontakt: Angela Drosg-Plöckinger | mehrWerte Unternehmensentwicklung
office@mehrwerte.at | www.mehrwerte.at
Buchpräsentation
Sie möchten mehr über das Forschungsprojekt „Nachhaltige Lieferletten“ erfahren? Dann sind Sie herzlich eingeladen zur Online-Präsentation am 30. Januar 2025.
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Mit der Kraft der Verbundenheit wirtschaften
Was hat Verbundenheit mit Ökonomie zu tun?
Wer möchte nicht glücklich und erfolgreich sein? Doch die Getrenntheit – die Nicht-Verbundenheit – hindert uns oft, uns als Teil des großen Ganzen zu sehen – und damit wirksam zu werden.
Die Handlungen und Entscheidungen jedes Menschen und jedes Unternehmens hat Auswirkungen auf andere. Das Paradigma der Getrenntheit, die auf isolierten Individuen oder Unternehmen basieren, haben zur Plünderung der Meere, der Wälder und Böden, zu Missbrauch von Tieren und Pflanzen geführt und haben unseren Planeten an den Rand des ökologischen Kollaps gebracht. Die Folgen sind Klimakrisen und kriegerische Konflikte.
Wie entsteht Verbundenheit?
Ein zentraler Aspekt der Wahrnehmung von Verbundenheit ist die Anerkennung der sozialen und ökologischen Auswirkungen wirtschaftlicher Aktivitäten. Unternehmen werden zunehmend dazu ermutigt und auch per Gesetz verpflichtet, nicht nur auf finanzielle Gewinne zu achten, sondern auch auf soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit. Dieser Paradigmenwechsel führt zu einem neuen Verständnis, dass die Interessen des Einzelnen, der menschlichen Gemeinschaft und der Natur nicht mehr in Konkurrenz zueinander stehen, sondern sie ergänzen sich gegenseitig.
Für Unternehmen gibt es wunderbare Instrumente, um die Verbundenheit in Unternehmen zu leben und damit Ihr ganzes Potenzial zu nutzen. Mehr lesen
Ebenso kann die Wahrnehmung der gesellschaftliche Verbundenheit und die Verbundenheit zur Natur unternehmerisch neue Perspektiven eröffnen. Mehr lesen
Das Leben und Wirtschaften in Verbundenheit ist ein fortlaufender Prozess, der Zusammenarbeit und Engagement erfordert. So können engagierte Menschen und Unternehmen gemeinsam daran arbeiten, die sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen.
Die Verbundenheit üben …
Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten oder Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und lade Sie ein in unser Forum for Future, um sich über Zukunftsthemen auszutauschen.
Im dem Zusammenhang kann ich auch ein inspirierendes Buch von Charles Eisenstein empfehlen „Ökonomie der Verbundenheit“.
Ebenso zu empfehlen ist der Genuine Contact Ansatz von Birgitt Williams, ein Methode der holistischen Organisationsentwicklung, um Unternehmen lebendig und gesund zu erhalten und zukunftsfähig zu entwickeln. Eine Buchempfehlung dazu: Der Genuine Contact Way von Birgitt Williams.
In diesen Sinn, wünsche ich gute Kontakte und gelingende Verbindungen.
Hier geht´s zur Community von Forum for Future
Sich mit nachhaltigen Unternehmen verbinden
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Warum Kooperation langfristig immer gewinnt?
Kooperation und Nachhaltigkeit
Kooperation ist eine wichtige Disziplin für eine nachhaltige und zukunftsfähige Wirtschaft. Doch viele Wirtschaftstreibende stellen sich die Frage, wie Kooperation gelingen kann in einer Welt von lauter Egoisten, d.h. Menschen, die mehr auf den persönlichen Vorteil achten als auf das Gemeinwohl.
Wie gelingt es nun, Kooperationen mit Win-Win-Beziehungen aufzubauen?
Es ist hilfreich, sich die grundlegenden Handlungsoptionen von wirtschaftlichen Interaktionen vorzustellen.
Option 1: In einer Geschäftsbeziehung kann ich grundsätzlich Win-Win-Beziehungen anstreben. Das ist möglich, wenn der Geschäftspartner oder Partnerin ebenso auf Win-Win ausgerichtet ist.
Option 2: Ich kann mit einer positiven Haltung in der Zusammenarbeit starten und auf eine positive Reaktion des Gegenübers hoffen.
Option 3: Ich kann auf Win-Win verzichten und gierig den eigen Vorteil maximieren, ohne Rücksicht auf den Schaden für den Partners oder der Partnerin.
Wie wirken sich die Verhaltensoptionen auf Nachhaltigkeit aus?
Bei Verhalten 1 wird es zu einer langfristigen positiven Kooperation mit ständigen Win-Win Beziehungen kommen. Im Fall von Verhalten 2, wenn ich freundlich in einer Kooperation starte und das Gegenüber die freundschaftliche Beziehung nicht erwidert, beende ich am besten die Zusammenarbeit.
Bei Verhalten 3, falls ich niemals freundschaftliche Beziehungen mit Win-Win Verhalten anstrebe, werde ich zwar einmalig einen guten Gewinn machen, d.h. positiv abschließen, während ich den Partner schädige. Diese Beziehung ist naturgemäß dann allerdings nur kurzfristig und bei nächster Gelegenheit ist der Partner weg.
Diese Handlungsoptionen in Geschäftsbeziehungen wurden vielfach im Rahmen der Spieltheorie mit Computer Simulationen erforscht und zeigen, dass bei egoistischem Verhalten, welches andere schädigt, kurzfristig ein maximaler Gewinn möglich ist.
Langfristig gewinnen immer die Win-Win-Spieler, die freundschaftliche Beziehungen zu ihren Partner:innen und Stakeholder pflegen.
Im Unternehmensalltag kann diese Erkenntnis auf unterschiedliche Anspruchsgruppen von Organisationen angewendet werden, wie z.B. Win-Win-Beziehungen zu Mitarbeitenden, Win-Win-Beziehungen zu Lieferant:innen, Win-Win-Beziehungen zu den Kund:innnen, und Mitbewerbern oder auch Win-Win-Beziehungen zum gesellschaftlichen und natürlichen Umfeld.
Win-Win in der täglichen Praxis …
Wie diese komplexen Win-Win-Beziehungen in der täglichen Praxis gestaltet werden können ist situativ unterschiedlich und stellt eine tägliche Herausforderung dar. Hierfür ist soziale, menschliche und ethische Kompetenz gefragt.
Rein quantitative Ziele bringen in der Disziplin der Kooperation und der funktionierenden Beziehungen eine Organisation nicht weiter. Am wirkungsvollsten und damit am nachhaltigsten ist der Win-Win Ansatz, wenn dieses menschlich-ethische Paradigma als Leitwert im Unternehmensleitbild und auch in der Unternehmensstrategie verankert wird. Hierfür gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten.
Sie wollen künftig mehr Win-Win-Kooperationen aufbauen?
Hier geht´s zur Community der kooperationswilligen Unternehmen
Oder gleich einkaufen bei Win-Win Unternehmen
Partner werden und leichter Win-Win Kooperationen aufbauen
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Welcher Weg führt am besten in die Zukunft?
Welches Bild haben Sie von Ihrer idealen Zukunft?
Im Prozess der ganzheitlich-nachhaltigen Bilanzierung werfen Unternehmen einen tiefgehenden Blick auf unternehmerische Zukunftsaspekte. Sie erkennen, welche zukunftsrelevanten Potenziale in ihrer Organisation schlummern und reflektieren ihr unternehmerisches Handeln. Dabei nehmen sie die Wirkung ihres unternehmerischen Tuns für die wesentlichen Beziehungsgruppen bzw. Stakeholder in und außerhalb des Unternehmens bewusst wahr.
Der Standard zur Gemeinwohlbilanzierung verpflichtet die Unternehmen zur Beschäftigung mit sämtlichen Nachhaltigkeitsthemen. Es ist nicht vorgesehen, sich nur „relevante“ bzw. „wesentliche“ Aspekte heraus zu picken. Die Selbstanalyse setzt auf allen Ebenen der gesellschaftlichen Wirkung an. Auch bisher ausgeblendete Themen werden hinsichtlich der Unternehmensführung diskutiert und führen zu neuen Erkenntnissen und somit auch zu neuen Zielen und Strategien.
Nachhaltigkeits-Bilanzierung ist das ideale Verfahren
Eine ganzheitliche Nachhaltigkeits-Bilanzierung ist daher das ideale Verfahren, um Unternehmen neuen Drive zu geben, Inspiration für echte Innovation mit gesellschaftlicher Wirkung anzustoßen und Transformationsprozesse in der kleinsten Zelle der Wirtschaft, nämlich bei den Unternehmen zu initiieren.
Eine Vision vom Gemeinwohl zeigt sich als Erweiterung der ursprünglichen Unternehmensvision und gibt dem unternehmerischen Tun tieferen Sinn. Eine sinnstiftende und erfüllende Tätigkeit berührt die tiefsten Sehnsüchte der Menschen. Aus dem Grund ist es nicht verwunderlich, dass Gemeinwohl-orientierte Unternehmen produktiver arbeiten, durch mehr Kooperation und wohl auch Leidenschaft für die Sache.
Der erste Schritt …
Wollen Sie Unternehmen kennen lernen, die den Leitfaden der Gemeinwohlorientierung für ihre Zukunftsstrategie entdeckt und erfolgreich umgesetzt haben, dann klicken Sie auf die interaktive Landkarte und nehmen Kontakt mit Pionierunternehmen auf.
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Welchen Impact hat dein Unternehmen?
Wer möchte nicht Impact erzielen? Impact ist die positive Wirkung, d.h. die Veränderung die wir anstreben. Welche Veränderung wollen wir als Gesellschaft und welche wollen Sie mit Ihrem Unternehmen erreichen?
Nachhaltig erfolgreich, sprich zukunftsfähig sind Unternehmen, die positive Wirkung für die Gesellschaft und für ihr Unternehmen erzielen. Wie kann das mit einem kleinen Unternehmen funktionieren? Die Gemeinwohl-Ökonomie bietet einen Leitfaden für zukunftsfähiges Wirtschaften und betrachtet Unternehmen in ihren Innen- wie auch Außenverhältnissen. Herzstück der Gemeinwohl-Ökonomie Methodik ist die Gemeinwohl-Bilanz. Ihre Erstellung, das heißt die Erhebung der Daten und die entsprechende Beschreibung der betrieblichen Praxis, ermöglicht Unternehmen eine 360° Schau sowohl innerhalb der Organisation als auch außerhalb im gesellschaftlichen Umfeld und in den Märkten.
Gemeinwohl-Bilanz ist das Impact-Messinstrument
Die Gemeinwohl-Bilanz beinhaltet 20 Kriterien Bündel zu Gemeinwohl-Themen. In einem Handbuch sind die Details zu den Indikatoren angeführt. Eine Selbsteinschätzung und die Bewertung durch ein externes Audit führen zum Status-Quo der nachhaltigen Entwicklung im Unternehmen. Von den vorab formulierten Entwicklungsziele sind entsprechende Maßnahmen zur Umsetzung abgeleitet und ebenso Gegenstand der Prüfung. Ergebnis eines ersten Bewertungsdurchgangs ist eine Maßnahmenliste für die nächste Planungsperiode. Das Management bzw. die Führung hat ein Programm für ihre zukünftigen Aufgaben.
Führungsverantwortliche erkennen aufgrund der übersichtlichen Darstellung, wie sehr das Unternehmen die gesellschaftlichen Basiswerte wie Achtung der Menschenwürde, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, gelebte Solidarität, Ermöglichung von Partizipation gegenüber ihren Berührungsgruppen lebt. Der zugehörige Bericht weist das Niveau der Leistung gegenüber Kund*innen, Lieferant*innen, Mitarbeitenden, Miteigentümer*innen sowie gegenüber dem gesellschaftlichen Umfeld aus.
Impact, d.h. Wirkung für die Gesellschaft entsteht, wenn die Leistungen des Unternehmens tatsächlich positive Veränderung bewirken wie weniger CO2-Ausstoß in der Produktion oder längere Nutzungsdauer der Produkte, um Ressourcen zu schonen.
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Was hat Unternehmenserfolg mit Gemeinwohl zu tun?
Die Gemeinwohl-Ökonomie bietet einen Leitfaden für zukunftsfähiges Wirtschaften. Die Vision vom Gemeinwohl gibt Orientierung für Eigentümer*innen, Führungskräfte und Mitarbeitende, um den dringend nötigen Transformationsprozess zu einer nachhaltigen Wirtschaft, im Sinne der UN Sustainable Development Goals, zu gestalten.
Gemeinwohlorientierten Unternehmen stellt sich die für sie wichtige Frage, WIE sie ihre Gewinne erzielen. Die kaufmännischen Sorgfaltspflichten werden dabei selbstverständlich nicht vernachlässigt. Bis jetzt haben 839 Unternehmen in den DACH Ländern den Weg der Gemeinwohlorientierung eingeschlagen und eine Zertifizierung Ihrer Organisation durchgeführt.
Das Management der Zukunft
Wie können Unternehmen feststellen, wo sie auf dem Weg zu ihrem optimalen Beitrag zum Gemeinwohl bereits stehen? Grundlage für die Erfassung und Bewertung der Gemeinwohlorientierung ist die Gemeinwohl-Matrix. Sie bezeichnet zwanzig Gemeinwohl-Themen die erkennen lassen, wie weit das Unternehmen in der Gemeinwohlorientierung fortgeschritten ist. Jedes der Themen beschreibt, wie die Gemeinwohlwerte gegenüber den Berührungsgruppen im Unternehmen gelebt und umgesetzt werden. Externe Auditor*innen bewerten auf einer Skala von null bis zehn die Unternehmenspraxis.
Unternehmen, die entsprechend der Entwicklungspfade innerhalb der definierten Gemeinwohl-Themen, Ziele vereinbaren und Maßnahmen setzen, werden als zukunftsfähig bewertet, da sie alle zukunftsrelevanten Themen als ihre Managementaufgaben betrachten. In einigen wissenschaftlichen Untersuchungen wurde der Zusammenhang zwischen Gemeinwohlorientierung und ökonomischen Erfolg bereits festgestellt.
Gemeinwohlorientierung führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu langfristigem ökonomischem Erfolg. Somit lassen dich unternehmerische Risiken und die damit verbundenen Kosten reduzieren.
Wesentliche Erfolgsfaktoren für unternehmerisches Handeln sind gelingende Beziehungen, Werteorientierung und gelebte Kooperation. Diese qualitativen Faktoren sind schließlich die Stellschraube, um betriebliche Risiken zu reduzieren. Eine Studie zum Sozialkapital zeig den klaren Einfluss von gelebten Werten (Wertekapital) und Kooperation (Netzwerkkapital) auf unternehmerische Erfolgsindikatoren wie psychisches und physisches Befinden und Kommittent der Mitarbeitenden kurzfristig sowie langfristig positive Effekte auf die Arbeitsleistung und die Produktivität der Mitarbeitenden sowie weniger Fehlzeiten, weniger Arbeitsunfälle und letztlich weniger Fluktuation.
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Die Chancen nach der Krise nutzen
Angela Drosg-Plöckinger im Interview mit Hintermayer-Media zu den Zukunftschancen der Hotellerie in der krisengeschüttelten Tourismus-Branche.
Hintermayer-Media: Sehen Sie die corona-bedingte Wirtschaftskrise als Chance, die Wirtschaft nachhaltiger zu denken und eine menschenwürdige, nachhaltige und gemeinwohlorientierte Wirtschaftskultur zu initiieren oder stoßen Modelle wie jenes der Gemeinwohl-Ökonomie in der Wirtschaftskrise an ihre Grenzen?
Die corona-bedinge Wirtschaftskrise rüttelt zum Umdenken auf. Menschen erkennen, was sie brauchen und was sie nicht mehr brauchen. Viele Unternehmen nutzen die Zwangspause, um über die Zukunft und Ihr Geschäftsmodell neu nachzudenken. Im Vordergrund der Überlegungen stehen natürliche die Themen, die in einer Notsituation wichtig sind wie Kooperation und Solidarität. Genau diese Werte helfen aber auch, die zweite große Krise, nämlich die Klimakrise zu bewältigen. Die Werte der Gemeinwohl-Ökonomie decken genau diese Themen ab, die jetzt weiter helfen. Das sehe ich auch als GWÖ-Auditorin an den neuen Unternehmen, die erstmalig die Gemeinwohl-Bilanz erstellen, wie das IT-Unternehmen Doubleslash in Deutschland oder die Brauerei Gutmann in Bayern. In Niederösterreich hat sich die Windkraft Simonsfeld AG mitten in der Pandemie auf den Weg gemacht, die Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen. Das sind oft inhabergeführte Unternehmen, die grundsätzlich schon nachhaltig ausgerichtet sind und mit der Gemeinwohlbilanzierung ihre Organisation für mehr Zukunftsfähigkeit stärken.
Hintermayer-Media: Wie könnte aus Ihrer Sicht Tourismus neu gedacht werden? Kann die Krise einen Systemwandel einleiten? Welche Strategien braucht es, um die Weichen in Richtung eines nachhaltigen, ethisch-ausgerichteten Tourismus zu stellen?
Gerade für Tourismusbetriebe ist es wichtiger denn je, den Neustart nach der Krise nachhaltig zu gestalten. Laut aktueller Studie (März 2021) von pronawi sind rund 95% der Befragten bereit, für nachhaltige Angebote mehr auszugeben. Davon sagen 49% sie würden bis 25% mehr für nachhalte Produkte bezahlen und 30% sind sogar bereit bis 50% mehr auszugeben. Immer mehr Menschen orientieren sich um, in Richtung nachhaltigen Lebensstil. Das ist vor allem bei jüngeren Menschen zu sehen, für die schon viel selbstverständlich ist, wie fleischreduzierte Ernährung oder mit dem Rad fahren. Gerade im Tourismus gibt es ein großes freies Feld für nachhaltig ausgerichtete Angebote. Das beginnt bei Passivhäusern, geht über ökologische Baustoffe und erneuerbare Energien, Biotope statt Pools, biologisch regionale Speisen bis Vergünstigungen bei öffentlichen Anreisen. Der Systemwandel wird jetzt auch politisch unterstützt, indem die CO2-Emissonen bis 2030 auf 50% reduziert werden sollen. Die Betriebe mit den innovativsten Konzepten werden zu den Gewinnern gehören. So wie Tesla die Automobilbranche herumwirbelt, können innovative Tourismusbetriebe die Branche gegen den Strich bürsten.
Hintermayer-Media: Hat aus Ihrer Sicht die Gemeinwohl-Bilanz Potenzial als Nachhaltigkeitsstandard in Tourismusbetrieben?
Die Gemeinwohl-Bilanz hat großes Potenzial für Tourismusbetriebe, da immer mehr nachhaltig orientierte Kunden derartige Angebote suchen. In Wien hat sich das Hotel Capri als Gemeinwohl-Ökonomie-Hotel komplett neu positioniert. Der traditionelle Eishersteller und Gefrorenes-Salon Leonardelli hat mit der Gemeinwohl-Bilanz die Nachfolge im Familienbetrieb in der vierten Generation vorbereitet. In Salzburg ist das Stiegl-Gut Wildshut derzeit dabei, die Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen und sich damit neu auszurichten. Die Gemeinwohl-Bilanz ist als höchster Nachhaltigkeits-Standard das perfekte Instrument, wenn sich Tourismusbetriebe innovativ ausrichten wollen oder als Kick-off für die Nachfolge im Familienbetrieb.
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